Fränkisches Theater Schloss Massbach, Freilicht 2011

Regie: Frank Alva Buecheler, Bühne: Robert Pflanz, Kostüme: Jutta Reinhardt

Premiere 06.08.2011 Freilichtbühne

Die Handlung des 1778-81 entstandenen Werks schließt an den „Barbier von Sevilla“ an, doch die politische Kritik an den gesellschaftlichen Missständen ist wesentlich schärfer geworden. Es ist der Dritte Stand, der in „Figaros Hochzeit“ am Ende siegt; denn seine Vertreter, Figaro und Suzanne, haben sich in allen Situationen als intelligenter und schlagfertiger, phantasievoller und mutiger erwiesen als die Repräsentanten des Adels. Figaros Selbstporträt dürfte auch auf Beaumarchais zutreffen: »Herr da und Knecht dort, wie es dem Glück gefällt; ehrgeizig aus Eitelkeit, fleißig aus Notwendigkeit, aber faul mit Entzücken; ein Redner je nach der Gefahr; Poet zu meiner Erholung, Musiker aus Liebhaberei, galant in jähen Anwandlungen, habe ich alles gekostet, alles getan und bin mit allem zu Ende.« Hier klingt schon das kommende Jahrhundert an: die Welt der Bourgeoisie und der ehrgeizigen Spekulanten, der Glücksritter des Kapitals, der neuen Rangordnung, die durch Besitz und Geld bestimmt wird.